Text & Bilder von Sven Herdt
Stefan Imig – Berufsfotograf und Naturliebhaber
Hallo, mein Name ist Stefan Imig, ich bin in einem kleinen Ort im Hunsrück aufgewachsen und interessiere mich seit frühester Kindheit für die Natur. Nach meinem Maschinenbau-Studium habe ich mir meine erste Kamera gekauft und fotografiere seitdem mit viel Leidenschaft alles Mögliche in der Natur. Ende 2016 habe ich meinen Job als Ingenieur an den Nagel gehängt und arbeite seitdem als selbstständiger Naturfotograf. Meine Schwerpunkte liegen in der Landschafts- und Nahbereichsfotografie, aber auch der Tierfotografie bin ich nicht abgeneigt.
4NP: Seit wann beschäftigst du dich mit der Naturfotografie? Wie hat alles bei dir begonnen?
Stefan: Meine erste Kamera habe ich mir in 2010 gekauft und mich ab diesem Zeitpunkt nur noch mit der Naturfotografie Beschäftigt. Da ich aber bereits als Kind viel Zeit im Wald verbracht habe, war die Liebe zur Natur immer schon da.
4NP: Stefan, du bist ja sehr viel in Deutschland unterwegs, was ich auch ziemlich interessant finde. Aber viele deiner Kollegen verschlägt es immer in die Ferne. Was ist hierbei der Hintergrund. Welchen reiz übt Deutschland auf dich aus.
Stefan: In unserem Land gibt es so unglaublich viele schöne Ecken, das kann man in einem Leben gar nicht alles entdecken. Da ich meine Motive meist im kleinen Suche und mich Stundenlang mit einer kleinen Schmetterlingswiese oder einem kleinen Bächlein beschäftigen kann, wird es mir hierbei nie langweilig. Und außerdem ist es in meinen Augen besonders Reizvoll, wenn man an einer vollkommen unbekannten Location ein atemberaubendes Foto zustande bringt. Zumindest finde ich dies interessanter, wie immer die gleichen bekannten Hotspots anzusteuern.

Bläulinge im Taubertal
4NP: Du warst ja in der Leitung einer Regionalgruppe der GDT. Magst du uns hiervon etwas berichten? Worum handelt es sich da und was macht ihr so?
Stefan: Die GDT (Gesellschaft Deutscher Tierfotografen) war für mich immer schon eine super Interessengemeinschaft. Die Regionalgruppen organisieren dabei Treffen zur Bildbesprechung oder auch Exkursionen und Ausstellungen. In erster Linie ging es mir aber immer um den Erfahrungsaustausch. Und aus den vielen Bekanntschaften der GDT haben sich im Laufe der Jahre auch einige richtig gute Freundschaften entwickelt. Das Wiedersehen mit Freunden ist mittlerweile meine zentrale Ambition, um mich weiter in der GDT zu engagieren.
4NP: Welche Projekte und Reiseziele gibt es in naher Zukunft von dir zu sehen? Hast du schon Pläne für die nahe Zukunft?Stefan: In den letzten Jahren zieht es mich immer wieder ins Vereinigte Königreich, genauer nach Wales. Das werde ich auch weiterhin verfolgen, da mich die Landschaft dort unglaublich anspricht. Ansonsten habe ich vor, auch in 2019 wieder exakt 0 Flugmeilen zu sammeln – wie bereits in den letzten zwei Jahren. Das ist mein kleiner Beitrag zum Umweltschutz 😉
4NP: Du bist ein erfahrener Makrofotograf. Welchen Rat würdest du unseren Lesern geben, um in diesem Themenbereich bessere Fotos zu machen?
Stefan: Ich kann nur empfehlen, der Makrofotografie nicht zwangsweise mit einem Makroobjektiv nach zu gehen. Ich spreche deswegen auch lieber von der „Nahbereichsfotografie“. Die meisten meiner Pflanzen- und Inseketenaufnahmen entstehen mit einem Walimex 135mm f/2 oder einem Nikon 300mm f/2,8. Gerade die Nahbereichsfotografie mit langen Brennweiten kann ich jedem empfehlen. Dadurch entstehen meist sehr harmonische Bilder, was mit kürzeren Makro-Objektiven sehr schwierig ist. Zum anderen kann man damit gerade bei Insekten einen sehr angenehmen Arbeitsabstand einhalten, ohne diese zu stören. Und der Natur tut man auch noch was gutes, wenn man sich den oftmals geschützten Pflanzen eben nicht bis auf 30cm annähert, sondern einen Abstand von einigen Metern einhält. Mit 300-400mm ist das alles ohne weiteres möglich, und es muss dabei definitiv kein teures f/2,8-Objektiv sein, um zu tollen Bildern zu gelangen.

Basstölpel auf Helgoland
4NP: Gibt es in deiner fotografischen Karriere einen besonderen Moment, an den du dich immer wieder zurück erinnerst und dazu ein entstandenes Foto?
Stefan: Das sind wohl zwei Bilder. Zum einen mein erstes Bild eines Rothirsches in freier Wildbahn. Dafür habe ich die Wälder meiner Kindheit aufgesucht und bin mit meiner ersten Kamera und einem 70-300mm Objektiv losgezogen. Eigentlich hätte das gar nicht klappen dürfen, denn ich hatte weder besondere Kenntnis von den Tieren noch von der Fotografie geschweige denn von der Tarnung oder dergleichen. Aber die Ergebnisse waren doch ganz erstaunlich für meinen damaligen Wissensstand und das Erlebnis werde ich nie wieder vergessen.
Zum anderen war da natürlich die Aufnahme des Basstölpels mit der Rose im Schnabel. Damals eine wirklich einmalige Naturaufnahme und auch das erste meiner Bilder, welches einen gewissen wirtschaftlichen Erfolg mit sich trug. Dies war auch gleichzeitig mein erstes Bild in der Zeitschrift „Naturblick“ und seit dem (es war in 2013) bin ich in so gut wie jeder Ausgabe mit diversen Artikeln vertreten.

Rothirsch in den heimischen Wäldern.
Sven: Vielen Dank Stefan, dass du dir kurz die Zeit genommen hast um meine Fragen zu beantworten. Wünsche dir weiterhin viel Erfolg als Fotograf und wunderbare Momente in unserer heimischen Natur!
Stefan: Danke dir Sven!
Wenn ihr mehr über Sven, seine Bilder und seine Arbeit erfahren möchtet besucht doch einfach seine Webseite:
www.stefan-imig.de oder geht auf Facebook