Die vierte und für 2021 letzte Runde unserer Lesergalerie wird nun endlich -mit kleiner Verspätung- veröffentlicht. Das Thema lautete “Wilde Säugetiere aus Mitteleuropa”. Wir danken euch für eure tollen Einsendungen und wie schon bei den letzten Malen, gibt es kurze Kommentare zu den Bildern. Darüber hinaus möchten wir für 2022 wieder ein ähnliches Format mit der Lesergalerie starten. Mehr Infos dazu wird es im kommenden Jahr geben. 


 

Los gehts mit einer Auswahl von Bildern welche ihr uns geschickt habt:

“Waldmaus im Versteck” von Claudia Linde

Canon EOS RPObjektiv RF 24-240Brennweite 240 mmBlende 6,3Zeit 1/250ISO 6400“Mein Schatz und ich waren im Juli 2021 im Pfälzerwald unterwegs und erfreuten uns an den vielen Eidechsen, die unterhalb der Burgruine Scharfenberg zu finden waren. Als es wieder im Laub raschelte, entdeckten wir dieses Mal aber keine Eidechse, sondern eine süße Waldmaus. Sie war so erschrocken, dass sie kurz erstarrte und ich dadurch ein schönes Foto von ihr machen konnte, bevor sie dann wieder im Laub verschwand.”

Mein Kommentar: Waldmäuse in freier Wildbahn zu fotografieren ist oft nicht einfach. Meistens sind sie sehr scheu und flink. Ohne gezieltes Ansitzen und Warten bekommt man die kleinen Nager nur schwer ins Bild. Besonders auch deshalb, weil die Mäuse im Wald unzählige Orte haben um sich in Windeseile zu verstecken. An deinem Foto gefällt mir besonders, dass man die Maus sehr schön frei sehen kann und die Blätter erahnen lassen, wie klein die Waldmaus wirklich ist. Ihre süßen Augen und Ohren verpassen der Aufnahme einen gewissen Niedlichkeitsfaktor. Gratulation zu diesem Erlebnis und dem Foto.

 

“Gams im Hochgebirge” von Martin Friedl

Canon EOS 5D Mark IVTamron 150-600mmBrennweite 600mmBlende 8Zeit 1/200ISO 3200

Martin hat diese Gams im November 2019 im Hochgebirge fotografiert. Nach einem beschwerlichen Aufstieg und kurzer Pause auf einer Berghütte, konnte er diese Gams in der Felswand ausmachen und fotografieren. 

Mein Kommentar: Mir persönlich gefällt eine extreme Positionierung des Hauptmotivs an den Seiten bzw. Ecken -wenn richtig ausgeführt-sehr gut. Es gehört auch etwas Mut dazu solch eine Komposition zu wählen. Manchen Leuten mag das vielleicht nicht immer zu 100% gefallen, bei mir trifft es aber voll meinen Geschmack. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das Fotografien von Gämsen im Hochgebirge manchmal ein extremes Unterfangen sein kann. Nicht nur aus fotografischer Sicht, sondern auch aus Konditioneller. Umso schöner ist es dann, wenn nach einem langen und anstrengenden Tag in den Bergen auch noch ein tolles Foto dabei entsteht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser ausgezeichneten Aufnahme. 

 

Murmeltiere “Sparring” von Markus Weyers

Nikon D500 + AF-S Nikkor 200-400/4.0280 mm, f/4.0, 1/750 sec, ISO 200

“Als ich am Morgen auf die Alm kam, wurde ich schon von diesen beiden Murmeltieren empfangen. Das Gegenlicht sorgte für einen Lichtsaum um die Tiere. Es sah garnicht soviel anders aus aus das Sparring von zwei Eisbären, die ihre Kräfte messen…”

Mein Kommentar: Murmeltiere in den Berglandschaften der Alpen zählen zu meinen liebsten Motiven aus meiner Heimat. Manchmal sind sie gar nicht so einfach zu entdecken. Hat man aber einmal ein Tier gesehen, stößt man meistens auch auf weitere Artgenossen. Je nach Region ist die Zutraulichkeit der Murmler unterschiedlich. Selbst wenn man Murmeltiere findet die ihre Scheu vor dem Menschen abgelegt haben, benötigt man Zeit, Ausdauer und das notwendige Glück um die Tiere während solch einer Interaktion ablichten zu können. Du hast im genau richtigen Moment abgedrückt und diese Auseinandersetzung schön eingefangen. Mir gefällt hierbei auch, dass man bei deinem Foto auch einen guten Eindruck des Lebensraums der Mankei bekommt. Ich gratuliere dir zu diesem Bild. 

 

Zum greifen nah” von Helga Teichmann

Canon EOS 80 D – Objektiv Canon EF 28-300 mm  f/3.5-5.6 L IS USM1/1600 Sek. f/5.6   300 mm ISO 500

“Eigentlich war ich auf der Suche nach den Nutrias – Ich höre sie immer, aber zu Gesicht hab ich sie noch nicht bekommen. Auf dem Weg dahin standen vllt. 15 Meter von mir weg 2 Rehe – zum greifen nah. Ich weiß nicht, wer überraschter bzw. neugieriger war  die Rehe oder ich 😉   Es schien so, als würden die beiden mir Zeit geben, um sie zu beobachten und einige Fotos zu machen. Entstanden ist das Foto in den frühen Morgenstunden.”
 
Mein Kommentar: Ich mag Fotos von Rehen. Die beste Zeit dafür ist entweder in den frühen Morgenstunden oder am Abend kurz bevor es dunkel wird. Wie von dir beschrieben, kann es in der Natur immer Überraschungen geben. Obwohl du an diesem Tag keine Nutrias vor die Linse bekommen hast, durftest du dieses Reh bei schönem Morgenlicht fotografieren. Neben der Lichtstimmung gefallen mir auch die unscharfen Äste am oberen Bildrand. Dadurch wird dem Bild ein natürlicher Rahmen verpasst. Schade, dass die Füße abgeschnitten wurden, aber dafür hast du den intensiven Blick der Ricke auf der Aufnahme festhalten können. Ich gratuliere dir zu dieser Begegnung und dem Erinnerungsfoto. 
 
 
Es war mir eine große Freude eure Fotos zu Betrachten und meine Gedanken mit euch teilen zu dürfen. Wir möchten euch herzlichst für all eure Einsendungen danken und ich möchte mich an dieser Stelle auch nochmals für die verspätete Veröffentlichung entschuldigen. Das turbulente Jahr 2021 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Ich wünsche euch nur das Beste sowie viel Gesundheit und hoffe, dass 2022 nicht nur aus fotografischer Sicht ein gutes Jahr wird. Danke für eure regelmäßigen Besuche auf unserer Website und hoffentlich begleitet ihr uns auch im neuen Jahr wieder regelmäßig. Frohe Feiertage, passt auf euch auf und bis zum nächsten Jahr. 

 

Text & Bilder:

Christoph Ruisz